„Dem gesellschaftlichen Wandel gerecht werden“ Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher werden Chefärztinnen des neuen Zentrums für Schmerz- und Palliativmedizin – bisheriger Chefarzt Dr. med. Ludwig Distler geht in Ruhestand

Seit Oktober bilden die jetzige Klinik für Palliativmedizin und die Schmerzklinik im CaritasKlinikum Saarbrücken gemeinsam das Zentrum für Schmerz und Palliativmedizin. Geleitet wird das neue Zentrum von Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher.

„Durch die demographische Entwicklung, die steigende Anzahl von Krebserkrankungen und Multimorbidität und die Fortschritte in der Therapie, die zu längeren Behandlungsdauern führen, gibt es einen steigenden Bedarf an Schmerz- und Palliativmedizin“, erklären die Ärztinnen. „Die medizinischen Krankheitsbilder werden immer komplexer und haben teilweise starke Überschneidungen. Mit der Errichtung des Zentrums werden wir diesem gesellschaftlichen Wandel gerecht.“

Die Entstehung eines spezialisierten Zentrums ist ein Alleinstellungsmerkmal im Saarland mit einer Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus. Zudem ist es von besonderer Bedeutung für die Patientinnen und Patienten des Onkologischen Zentrums. „Unser Leistungsspektrum liegt in der Behandlung aller Arten von anhaltenden Schmerzerkrankungen sowie der Symptomkontrolle und Begleitung von Schwerkranken und sterbenden Patienten“, so Dr. med. Frauke Backes. Dr. med Maria Schlicher fügt hinzu: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei eine interdisziplinäre, multimodale und individuelle Therapie mit einer ganzheitlichen Sichtweise auf den einzelnen Patienten und seine jeweiligen Bedürfnisse, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.“

Im Schmerz- und Palliativzentrum werden künftig sämtliche Kompetenzen und Facetten gebündelt. „Wir verfolgen ein sektorenübergreifendes therapeutisches Konzept, um die individuelle Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern“, betonen Dr. med. Frauke Backes und Dr. med. Maria Schlicher. „Das Team ist breit aufgestellt. Wir vernetzen die Kompetenzen sowohl im fachlich-ärztlichen als auch im therapeutischen Bereich und unterstützen uns gegenseitig, um für die Patienten die bestmögliche Behandlung zu erreichen.“

Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet liegt für die Ärztinnen im Bereich der Ausbildung. „In der großen Fachweiterbildung für die Pflegekräfte übernehmen wir die ärztliche Begleitung, sowohl für den Bereich Schmerz als auch für die Palliativmedizin.“ Aber auch innerhalb des Hauses gibt es ein Weiterbildungskonzept für die Kolleginnen und Kollegen der anderen Stationen, um im Bereich der Symptomkontrolle und bei pflegerischen Maßnahmen auf allen Stationen fachspezifische Standards zu entwickeln. Zudem ist in beiden Abteilungen die komplette Weiterbildungsberechtigung für die Zusatzbezeichnungen „Spezielle Schmerztherapie“ und „Palliativmedizin“ für Ärzte vorhanden.

„Die Bedeutung und Akzeptanz einer adäquaten und qualifizierten Schmerztherapie wird zukünftig weiter zunehmen und auch in der Palliativmedizin werden die Fallzahlen weiter steigen“, sagt die Ärztliche Direktorin Margret Reiter. „Wir werden uns stetig weiterentwickeln, neue Ideen zulassen und uns an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren“, betonen die beiden neuen Chefärztinnen. Es sei aber auch noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten: „Einerseits denken immer noch viele Menschen, dass Palliativmedizin nur am Lebensende eine Relevanz hat, was so schon längst nicht mehr stimmt. Auf der anderen Seite gibt es auch im Bereich der Schmerztherapie einige veraltete Denkweisen: Es gibt nicht nur den einen Schmerz, sondern er ist äußerst individuell und vielseitig.“

Dr. med. Ludwig Distler, bisher Chefarzt der beiden Kliniken, verabschiedete sich Ende September in den Ruhestand. Er wird im Rahmen der ersten Fortbildungsveranstaltung des neuen Schmerz- und Palliativzentrums am 23. November offiziell verabschiedet. Dr. Ludwig Distler hatte 1991 am CaritasKlinikum Saarbrücken die erste Schmerzklinik im Saarland aufgebaut. Er setzte sich in besonderem Maße für das Wohl seiner Patienten ein, bekleidete zahlreiche Ehrenämter, gehörte zu den Organisatoren und Mitbegründern der Saarländischen Schmerzkonferenzen sowie der Saarbrücker Hospizgespräche und des Hospiz- und Palliativnetzwerk Regionalverband Saarbrücken und ist Träger der Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes.  „Wir danken ihm für seine hervorragende Arbeit, sein persönliches Engagement und seinen fachkundigen Einsatz für die Gesundheit der Patienten über Jahrzehnte hinweg und wünschen ihm alles Gute und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt“, so die cts-Geschäftsführung und das Direktorium des CaritasKlinikums.

Foto: Dr. med. Maria Schlicher (links) und Dr. med. Frauke Backes (rechts) (Foto: Nele Scharfenberg/CaritasKlinikum Saarbrücken).

Stammtisch für Pflegende in Saarbrücken

Gemütliches Beisammensein in entspannter Atmosphäre. Eine Auszeit für pflegende Personen – egal, ob Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn. Jeder ist willkommen!
Kursleitung Frau Ostermann

• Moderation durch eine examinierte Pflegefachkraft mit langjähriger Berufserfahrung
• lockerer und ungezwungener Austausch über Alltagsprobleme sowie Erfahrungsaustausch.
• Ratschläge und Unterstützung, wenn gewünscht durch Frau Ostermann
• Anmeldung über das Mehrgenerationenhaus – siehe Ansprechpartnerinnen
• Kostenfrei

Termine:

17:30 bis 19:00 Uhr: 07.11. + 21.11. + 05.12. + 19.12.

12:00 bis 13:30 Uhr: 14.11. + 12.12.

Ansprechpartnerinnen
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Mehrgenerationenhaus Bürgerzentrum Mühlenviertel Richard-Wagner-Straße 6, 66111 Saarbrücken
Telefon: 0681/3885770

Frau Miosga
Gabriele.miosga@gps-srp.de oder Tel.: 0162/4163138

Frau Ostermann
sonja.ostermann@gps-srp.de oder Tel.: 0171/4681060

„Selbsthilfegruppe für Depressionen sucht neue Mitglieder“

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die alle auf ihre Weise mit Depressionen zu tun haben. Unser Ziel ist es, uns gegenseitig zu unterstützen, uns auszutauschen und Schritte in Richtung Stabilität und Lebensfreude zu machen. Gemeinsam besprechen wir Gefühle und Gedanken. Neben Verständnis und Akzeptanz geht es uns auch um ein gemeinsames Finden von Strategien, die den Alltag erleichtern.

Die Gruppe soll einen Raum bieten, in dem sich jeder sicher und geborgen fühlt.

Wir treffen uns online über Skype, jeden 2. Dienstag in der geraden Kalenderwoche von 19.00 – 20.30 Uhr.

Falls du Interesse hast, melde dich bitte bei Frank Schneider:

E-Mailadresse: kitano4u@gmx.net oder per SMS unter:

0176/34563291

Du bist nicht alleine, wir freuen uns auf dich!

Geburtsklinik des CaritasKlinikum Saarbrücken als „Babyfreundlich“ zertifiziert

Zwei Tage lang haben die externen Auditorinnen des Zertifizierungsinstituts ClarCert das Zentrum für Geburtshilfe im CaritasKlinikum Saarbrücken ganz genau inspiziert. Jetzt haben sie ihre Entscheidung bekannt gegeben: die Geburtsklinik darf sich ab sofort „Babyfreundlich“ nennen – und ist damit eine von nur 120 Kliniken deutschlandweit mit dieser besonderen Zertifizierung. Die Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef zielt darauf ab, die effektive Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind, der kindlichen Entwicklung und des Stillens zu fördern. Dabei stehen die „Zehn Schritte – der babyfreundliche Weg“ im Mittelpunkt. Darin ist unter anderem festgehalten, dass definierte Richtlinien für die Unterstützung von Bindung, Entwicklung und Stillen umgesetzt werden, alle Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden, umfassende Beratungen stattfinden und Mütter und Kinder nach der Geburt ununterbrochen Hautkontakt haben.

„Bei uns wird bereits während der Schwangerschaft und bei den Elterninformationsabenden über die Bedeutung des Stillens sowie die Bindungs-und Entwicklungsförderung der ersten Tage nach der Geburt aufgeklärt“, betont die leitende Oberärztin Dr. med. Ines Scholl. „Nach der Geburt unterstützen wir die Mütter beim richtigen Anlegen und ermuntern sie, nach Bedarf zu stillen.“ Im Sommer wurde im CaritasKlinikum eine Stillambulanz eingerichtet. Nach der Geburt stehen das Bonding und der Haut-zu-Haut-Kontakt im Vordergrund. Wenn das Baby gesund ist, bleiben Mutter und Kind beim Rooming-in Tag und Nacht zusammen.

Im Rahmen der Zertifizierung sammelten die Auditorinnen Eindrücke in der Gynäkologischen Ambulanz, im Kreißsaal, auf der Mutter-Kind-Station und waren auch bei einer Kaisergeburt dabei. Sie befragten neben Ärzten, Krankenschwestern und Hebammen auch Schwangere und Mütter. „Ich habe beide Kinder im CaritasKlinikum bekommen und würde immer wieder herkommen“, berichtet eine Mutter, die vor vier Tagen ihren Sohn im Rahmen einer so genannten Kaisergeburt zur Welt gebracht hatte. „Wir haben ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, es wurde zu jedem Zeitpunkt auf alle unsere Wünsche und Bedürfnisse eingegangen.“

„Sie können stolz auf Ihre Arbeit und Ihr Team sein“, resümierten die Auditorinnen bei der Ergebnis-Bekanntgabe. „Sie haben tolle Räumlichkeiten und alle Familien, die wir interviewt haben, haben sich bei Ihnen sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Kinder, die hier geboren werden, haben den besten Start ins Leben, den man sich wünschen kann.“

Das Zentrum für Geburtshilfe ist seit Jahren die geburtenstärkste Klinik im Saarland. „Entgegen den allgemeines Trends sind die Zahlen im vergangenen Jahr erneut gestiegen – es konnten insgesamt 1.700 Geburten verzeichnet werden“, erklärt Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit vor, während und nach der Geburt bietet den Eltern Sicherheit und gewährleistet zu jedem Zeitpunkt die bestmögliche Versorgung von Mutter und Kind.“

Gerd Koslowski, Kaufmännischer Direktor des CaritasKlinikums, bedankte sich bei allen Beteiligten: „Die Zertifizierung bestätigt die Arbeit und den Weg, den das gesamte Team seit Jahren verfolgt.“

Auf dem Foto von links nach rechts: Gerd Koslowski, kaufmännischer Direktor, Silvia Mauer, Pflegedienstleitung, Jennifer Remark, Leitung Neonatologie, Michaela Schäfer, stellvertretende Leitung Mutter-Kind-Station, Kerstin Schwarze, Leitung Mutter-Kind-Station, Maria Sendfeld und Sandra Siewert vom Zertifizierungsinstitut ClarCert, Claudine Matysiak, stellvertretende Leitung Kreißsaal, Oberärztin Dr. Ines Scholl, Dr.-Ing. Bettina Hahne, Leiterin Qualitätsmanagement, Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal

(Foto: CaritasKlinikum/Nele Scharfenberg)

Neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit HIV trifft sich an jedem 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr in Saarbrücken

Seit dem 02. Oktober trifft sich an jedem ersten Mittwoch des Monats ab 18:30 Uhr eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die mit HIV leben. Treffort ist die Nauwieserstraße 19 in Saarbrücken.

Die Gruppe wird geleitet von Agnes. Agnes ist 56 Jahre, lebt seit 1992 mit HIV und hat eine Buddy-Ausbildung der Deutschen Aidshilfe absolviert.

Menschen mit HIV, die Lust zum Austausch und Plaudern in lockerer Atmosphäre haben, sind herzlich eingeladen.

Kontakt über die Aidshilfe unter 0681 – 19411 oder direkt über agnes.selbsthilfe@aol.com.

„Jeder Weg des Stillens ist individuell“ Stillambulanz  im Caritas Klinikum Saarbrücken bietet Hilfe und Unterstützung  vor und nach der Geburt an

Jeden Donnerstag dreht sich bei Kerstin Remmel alles rund ums Stillen. Seit Sommer leitet die Kinderintensivschwester und ausgebildete Stillberaterin im CaritasKlinikum Saarbrücken die Stillambulanz und unterstützt Frauen und ihre Kinder bei einer der „natürlichsten Sachen der Welt“ – die allerdings manchmal auch Schwierigkeiten mit sich bringt. „Milchstau, entzündete Brustwarzen, Probleme bei der Gewichtszunahme – Stillen ist leider oftmals komplizierter als manche denken“, erzählt Kerstin Remmel. „Seit einigen Jahren wird wieder mehr Wert auf das Stillen gelegt und das ist großartig. Im CaritasKlinikum nehmen wir uns für jede Frau individuell Zeit, um sie in dem Prozess zu unterstützen. Denn Muttermilch ist nachweislich das Beste für das Baby und die ersten Tage und Wochen sind ausschlaggebend für die gesamte Stillzeit.“

In die Stillambulanz dürfen alle kommen, die Fragen oder Probleme haben, egal ob vor oder nach der Entbindung. „Viele Frauen finden keine Hebamme oder haben trotzdem noch offene Fragen. Es ist wichtig, sich schon vor der Geburt mit dem Thema auseinanderzusetzen.“ Kerstin Remmel ist der Überzeugung: „Wenn man besser vorbereitet wäre, gäbe es weniger Rückschläge Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir unterstützen können. Manchmal ist es nur eine minimale Hilfe, die dann aber die gesamte Stillzeit positiv beeinflussen kann. Es wäre schade, wenn das Stillen wegen Unwissenheit nicht funktioniert. Je entspannter man ist, desto leichter geht es.“ Und sie schiebt mir Nachdruck hinterher: „Jeder Weg des Stillens ist individuell – es gibt da nicht den „einen“ Weg, der für alle funktioniert. Daher ist die individuelle Beratung so wichtig.“

Ein besonderer Fokus wird auf die Frühgeborenen-Versorgung gelegt. „Hier ist Stillen oft schwieriger, aber nicht unmöglich“, betont Kerstin Remmel. „Wir sind zurückhaltend mit der Flasche. Es gibt viele alternative Fütterungsmethoden, wenn das Stillen nicht klappen sollte.“ Besonders wichtig ist der Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Kind – dafür gibt es spezielle Bonding-Tücher.

Die Expertin macht deutlich, wie wertvoll die Muttermilch für das Neugeborene ist: „Im Kolostrum, das in den ersten drei Tagen nach der Geburt produziert wird, werden beispielsweise auch Stammzellen übertragen. Diese können gerade bei Frühgeborenen die Organprägung positiv beeinflussen.“ Außerdem ist Muttermilch quasi ein ‚natürlicher Immunbooster‘: „Die Brust erkennt am Speichel des Kindes, welche Immunstoffe zum jeweiligen aktiviert werden können – so kann die Muttermilch vor Infekten schützen.“

Für die Stillambulanz ist Kerstin Remmel jeden Donnerstag von 8 bis 16:30 Uhr komplett freigestellt, um sich diesem besonderen Thema zu widmen: „Ich habe Zeit und Ruhe, die Mutter während eines gesamten Stillvorgangs zu begleiten – das kann schonmal eine Stunde dauern, oder auch länger.“ Aber auch im Stationsalltag sind sie und ihre Kolleginnen immer für die Frauen ansprechbar. „Oft ist aber der Krankenhausaufenthalt sehr kurz, daher freuen wir uns natürlich, die Frauen auch außerhalb des stationären Aufenthalts unterstützen zu können.“

“Wie schnell vergeht die Zeit, Im Fluge eilt sie fort. Was gestern noch die Gegenwart, Ist heute schon ein Wort.”

Wie man so schön sagt, hinterlassen schöne Momente einen bleibenden Eindruck im Herzen, auch wenn sie schnell vergehen. Genau das haben wir als Mitarbeitende und Teilnehmende am Sonntag, den 29.09.2024, im Deutsch-Französischen Garten erlebt. Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, der die gesamte Atmosphäre erhellte und die perfekte Kulisse für unsere Veranstaltung (Lauf gegen Depression) bot. Die warmen Sonnenstrahlen und das Lächeln auf den Gesichtern der Teilnehmende trugen maßgeblich zum Erfolg dieses besonderen Tages bei. Diese Veranstaltung war ein Beweis dafür, wie gemeinschaftliches Engagement und gute Laune zusammenkommen können, um etwas Wundervolles zu schaffen. Jeder, der an der Organisation und Durchführung beteiligt war, hat einen wichtigen Beitrag geleistet insbesondere der gesetzlichen Krankenkasse, die den Lauf finanziell gefördert haben und dafür möchten wir von Herzen danken. Obwohl diese Veranstaltung nun vorbei ist, freuen wir uns bereits auf das nächste Jahr. wir sind zuversichtlich, dass auch die kommende Veranstaltung ein voller Erfolg wird.

Einfluss der Ernährung auf die Psyche

Allgemeines:

Aktuelle Studien bestätigen, dass Personen mit ungesunder Ernährungsweise häufig auch unter einer angeschlagenen Psyche leiden. Menschen, die gesund essen, werden seltener depressiv. Deshalb ist eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise für die psychische Gesundheit von enormer Bedeutung. Anhand neuerer Erkenntnisse fanden Forscher heraus, dass erst das ungesunde Essen da ist und dann die Depression oder andere psychische Beschwerden. Konkret belegt werden konnte die Annahme, dass die Umstellung auf eine gesunde Ernährung bei psychischen Erkrankungen zu einer merklichen Besserung beiträgt. Bei dem Krankheitsbild der Depression empfiehlt es sich daher, eine gesunde Ernährung therapeutisch einzusetzen, da diese schon nach drei Monaten zu einer Besserung führen kann (Rehberg 2023).

Welche Lebensmittel sollte man bevorzugen:

Um einen gesundheitlichen Vorteil in Bezug auf die Psyche zu erreichen, sollten Lebensmittel wie Gemüse, Pilze, Algen, Sojaprodukte, grünem Tee, Kartoffeln, Obst, Fisch, Rohkost, Vollkornprodukte, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Getreide und Olivenöl reichlich in den täglichen Speiseplan miteingebaut werden (Miki et al., 2015; 2018; Yokohama et al., 2019). Diese Lebensmittel enthalten viele nützliche Fette, Polyphenole, Ballaststoffe, Flavonoide und pflanzliche Proteine und sorgen somit für ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Depressionen (Sing et al., 2017; Warnberg & Serra-Majem, 2013; Jacka, Pasco, Mykletun, Williams, Hodge, O’Reilly, Nicholson, Kotowicz & Berk, 2010, S. 305-311; Sánchez-Villegas, Martinez-Gonzalez, Estruch, Salas-Salvado, Co-rella, Covas, Aros, Romaguera, Gomez-Gracia, Lapetra, Pinto, Martinez, Lamuela-Raventos, Ros, Gea, Warnberg & Serra-Majem, 2013, S. 208; Lai, Hiles, Bisquera et al., 2014, S. 181-197).

Leiden Personen bereits unter psychischen Störungen, dann die Umstellung auf eine gesunde Ernährung diese merklich verbessern.

Welche Lebensmittel sollte man meiden oder eingeschränkt verzehren:

Experten stufen stark verarbeitete und gezuckerte Produkte, Weißmehlprodukte, Frittiertes und Alkoholika als ungesund ein. Ebenfalls negativ auf die Psyche wirken können Fleisch- und Wurstwaren. Es wurde beobachtet, dass Personen mit psychischen Erkrankungen vermehrt Fleisch- und Wurstwaren konsumieren. Diesen negativen Einfluss auf unsere Psyche liegt ist vermutlich auf die in den dort enthaltenen Pökelsalzen, den Nitriten (Rehberg, 2023). Ungünstig bei psychischen Beschwerden sind darüber hinaus auch Koffein und Fastfood. Personen, die sich ballaststoffarm sowie fett- und zuckerreich ernähren und viele verarbeitete Lebensmittel konsumieren, haben ein erhöhtes Risiko für psychische Symptome und psychische Störungen.

Zusammenhang von Darm-Mikrobiom und Stimmung:

Das menschliche Darm-Mikrobiom beherbergt Unmengen von Bakterien und anderen Mikroorganismen. Es wird auch als zweites Gehirn bezeichnet. Diese Bakteriengemeinschaft beinhaltet Arten, die Ballaststoffe abbauen und kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat und Propionat erzeugen können. Diese Substanzen beeinflussen möglicherweise unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden positiv (Sing et al., 2017). Unser Gesundheitszustand profitiert von der Diversität des Darm-Mikrobioms. Unsere Nahrung sollte viele Ballaststoffe und pflanzliche Komponenten enthalten sowie abwechslungsreich sein. Somit nehmen wir viele wichtigen Probiotika auf, die unsere guten Darmbakterien nähren. Sind die guten Darmbakterien ausreichend versorgt, verhelfen sie uns zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität (Williams et al., 2017; Gibson et al., 2017, S. 491). Butyrat und Propionat können unsere Darmzellen dazu anregen, Serotonin zu produzieren. Die Serotoninproduktion findet zu fast 90 % in unserem Darm statt. Nehmen wir über die Ernährung ausreichende Mengen Ballaststoffe auf, kann dies unseren Serotoninspiegel und letztendlich auch unser psychisches Wohlbefinden optimieren (Reigstad et al., 2019, S. 1395-1403).

Gewichtsreduktion als Hilfe gegen Depression:

Es wurde erforscht, dass übergewichtige Personen durch eine Gewichtsreduktion eine Verringerung der Depressionssymptome erlebten (Fabricatore et al., 2011).

Wichtige Nährstoffe für die Psyche:

Die Wissenschaft empfiehlt einen ausreichenden Verzehr an den Mineralstoffen Magnesium, Kalzium, Eisen, Kalium, Phosphor, und Zink. Ihre Aufnahme geht mit einer verminderten Prävalenz depressiver Symptome einher (Miki et al., 2015). Besonders eine Eisenmangelanämie hängt mit Depressionen und höheren psychischen Belastungen zusammen (Hidese, Saito, Asano & Kunigi, 2018). Ebenso sind Omega-3- Fettsäuren enorm wichtig für unser psychisches Wohlbefinden. Laut einer Studie empfiehlt sich eine mäßige, tägliche Aufnahme von 0,5-1 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag, um das Risiko einer Depression zu vermindern (Sánchez-Villegas et al., 2019). Eine weitere Studie legte den Fokus auf die Vitamine Vitamin A, Thiamin, Riboflavin, Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure. Depressive Menschen wiesen in dieser Studie häufiger einen Mangel der genannten Vitamine auf (Kaner et al., 2015).

Vermeiden:

Forscher konnten eine Verbindung zwischen dem Risiko einer Unterernährung und Depression bei älteren Erwachsenen bestätigen (Lozada, Carrasco & Codina, 2021). Interessanterweise koalieren auch Depressionen und BMI-Klassifizierung sowie Stoffwechselerkrankungen und Lebensstil miteinander. Es wurde beobachtet, dass untergewichtige und fettleibige Personen mit Hyperlipidämie und solche, die häufig Snacks und Nachtmahlzeiten verzehren teilweise anfälliger für depressive Störungen sind (Hidese, Saito, Sasayama & Kunigi, 2018). Ebenso ungünstig wirken sich erhöhte Taillenumfänge, Hüftumfänge und ein hoher Viszeralfettanteil auf unser psychisches Wohlbefinden aus. Es wird empfohlen, jeden Tag nährstoffreich zu frühstücken.

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