Das Treffen der ABC-Gruppe zum Thema Burnout & Depression fällt am 21.01.2025 aus!

Was sind ABC-Gruppen?

ABC-Gruppen – das Andere-Burnout-Café – sind lösungsorientierte Selbsthilfegruppen des Bundesverbandes Burnout und Depression e.V. (BBuD). Die moderierte Selbsthilfegruppe trifft sich in Saarbrücken und lädt Menschen ein, die von Burnout und Depression betroffen sind, aber auch alle, die sich für Themen rundum mentale Gesundheit interessieren. Der Erfahrungsaustausch bietet bei jedem Treffen an ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten und die eigene Lebenssituation neu zu bewerten.

Wir treffen uns jeden 3. Dienstag im Monat um 18:00 Uhr in der KISS– Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland, Futterstraße 27, 66111 Saarbrücken, in der 3. Etage, barrierefrei.

Wissenswertes

Weitere Veranstaltungen des Bundesverbandes sind hier zu finden.

Informationen zum Krankheitsbild sind hier auf den Seiten des Bundesverbandes zu finden.

Ansprechpartner und Moderator

Jan Ferner

Tel.: 0176 81792944

E-Mail: saarbruecken@anderes-burnout-cafe.de

Auftakt der Informationsveranstaltungen zum Thema Krebserkrankungen im UTS Homburg am Donnerstag, dem 30.01.2025, ab 18 Uhr mit Beteiligung der KISS

Das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen des Saarlandes bietet auch in diesem Jahr Informationsvorträge zum Thema Krebserkrankungen mit Beteiligung der Selbsthilfe an. Es besteht die Möglichkeit vor Ort im Seminarraum des Gebäudes 35 in Homburg oder online per TEAMS an den Veranstaltungsterminen teilzunehmen. Den Einwahllink für die Onlineteilnahme erhalten Sie nach Anmeldung unter: uts@uks.eu

Zur Auftaktveranstaltung am Donnerstag, dem 30.01.2025, ab 18 Uhr wird es als dritten Tagesordnungspunkt allgemeine Informationen zur Selbsthilfe im Saarland und dem Unterstützungsangebot der KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland, durch Frau Dahmen und Herr Groß geben. Selbstverständlich können Sie sich auch ihre Fragen beantworten lassen. Die weiteren Programmpunkte auch der Folgeveranstaltungen können Sie dem Flyer des UTS entnehmen.

Hochwald-Kliniken Weiskirchen als erste Rehaklinik im Saarland mit dem Prädikat „Selbsthilfefreundlich“ ausgezeichnet

Die Geschäftsführung der Hochwald-Kliniken Weiskirchen gab das Projekt „Selbsthilfefreundliche Rehaklinik“ Ende 2023 in Auftrag. Eine erste Absprache mit dem Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen® und der KISS als zuständiger Kontaktstelle des Saarlandes fand im Dezember 2023 online statt. Zur Vorbereitung wurde am 16.01.2024 ein persönliches Treffen der Pflegedirektorin der Hochwald-Kliniken Weiskirchen und der KISS abgehalten. Eine Rahmenvereinbarung wurde abgeschlossen. Gemeinsam wurde das Projekt „Selbsthilfefreundliche Rehaklinik“ zielorientiert und strukturiert vorangetrieben und am 20.02.2024 dem Steuerkreis der Hochwald-Kliniken Weiskirchen präsentiert. Im April 2024 fand die Auftaktveranstaltung mit 3 beteiligten Selbsthilfegruppen statt. Zwei Qualitätszirkel mit Beteiligung der kooperierenden Selbsthilfegruppen zur Planung und Durchführung des Projektes wurden im Laufe des Sommers abgehalten, die Anzahl der beteiligten Gruppen stieg in dieser Phase kontinuierlich an. Für den Ernährungs- und Selbsthilfetag Weiskirchen am 12.06.2024 konnten bereits 9 Selbsthilfegruppen und -verbände als Aussteller gewonnen werden. In Anerkennung des außergewöhnlichen Engagements aller beteiligten Parteien wurde am 30.12.2024 durch das Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen® den Hochwald – Kliniken Weiskirchen die Zertifizierung als Selbsthilfefreundlich erteilt.

Wir gratulieren den Hochwald-Kliniken Weiskirchen und ihrem Träger, der ctt Reha-Fachkliniken GmbH, zur ersten erfolgreichen Zertifizierung einer Rehabilitationseinrichtung im Saarland.

Teilnehmende am zweiten Qualitätszirkel der Hochwald-Kliniken Weiskirchen

Mehr zu den beteiligten Selbsthilfegruppen erfahren Sie unter: Selbsthilfegruppen im Saarland | ctt Reha

Besuchen Sie auch die Internetseite der Hochwald-Kliniken Weiskirchen unter: Reha in Weiskirchen | Hochwald-Kliniken | ctt Reha

Mehr zum Thema „Selbsthilfefreundlichkeit“ erfahren Sie unter: Selbsthilfefreundlichkeit | Wir fördern die Zusammenarbeit

Das Projekt wurde von der Knappschaft Bahn See finanziell gefördert. Vielen Dank.

Aufklärungsarbeit zum Thema Schizophrenie vom 11. bis 13. Februar 2025 in Saarbrücken

In dieser einzigartigen Ausstellung zeigt Joke Volkmer persönliche Einblicke in das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Durch eindrucksvolle Bilder und Erklärungen werden die Herausforderungen und Erfahrungen der Betroffenen authentisch vermittelt.

Besuchen Sie die Ausstellung und entdecken Sie Schizophrenie aus einer neuen Perspektive!

Wo:

INVEO Care gGmbH, Neugrabenweg 5-7, 66123 Saarbrücken

Wann:

11. Februar 2025 10-13 Uhr

12. Februar 2025 13-16 Uhr

13. Februar 2025 10-13 Uhr

Die Ausstellung befindet sich im 3. Stock, ein Aufzug ist nicht vorhanden.

Weitere Informationen auf www.shitzotogo.de

„Reise mit Mut – Mein Platz im Leben nach der Diagnose Krebs“ – Ausstellung mit Lesung am 04.02.2025 um 18 Uhr in Merzig

Aktion anlässlich des Weltkrebstages am 04. Februar 2025

Die Frauenselbsthilfegruppe Saarlouis-Merzig veranstaltet am 04. Februar 2025, 18:00 Uhr in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Landkreis und dem Kulturzentrum Villa Fuchs Merzig eine Ausstellung mit Lesung in der Villa Fuchs.

Um das Bewusstsein für diese Thematik zu öffnen und die Bedeutung der Früherkennung in den Vordergrund zu rücken, wurde ein Buch mit dem Titel „Reise mit Mut – Mein Platz im Leben nach der Diagnose Krebs“ erstellt.

Dieses Werk ist das Resultat von vielen persönlichen Geschichten und Erfahrungen, die uns zusammengeführt haben und greift symbolisch Exponate eines mehrtägigen Kreativ-Workshops auf, bei dem individuell gestaltete Stühle den Betroffenen als Ausdruckform dienten.

Diese Stühle gelten sowohl als Symbol für „Mein Platz“ als auch für die zwingend erforderliche „NeuverORTung“ im Leben nach der Diagnose Krebs.

Im Voraus danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung bzw. Zusage und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Kathrin Ebert, Herta Wölfl und Marianne Biewer

www.frauenselbsthilfe.de

Informationsvorträge zum Thema Krebserkrankungen jeden 2. Donnerstag im UTS Homburg mit Beteiligung der Selbsthilfe

Das Universitätsmedizinische Zentrum für Tumorerkrankungen des Saarlandes bietet auch in diesem Jahr jeden 2. Donnerstag von 18 bis 19 Uhr (Ausnahme Monat März, Feiertage und Ferienzeit) Informationsvorträge zum Thema Krebserkrankungen mit Beteiligung der Selbsthilfe an. Es besteht die Möglichkeit vor Ort in Geb. 35, im Hörsaal bzw. Seminarraum in Homburg oder online per TEAMS an den Veranstaltungsterminen teilzunehmen. Den Einwahllink für die Onlineteilnahme erhalten Sie nach Anmeldung unter: uts@uks.eu

In dem, nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten, Onkologischen Zentrum werden sämtliche Krebserkrankungen im interdisziplinären Kontext in hochspezialisierten Abteilungen und Spezialambulanzen behandelt. Das Onkologische Zentrum mit seinem breiten und hochqualifizierten Behandlungsspektrum wird sich im Rahmen der Patienteninformationsreihe vorstellen.

Es erwarten Sie zahlreiche Vorträge zu den unterschiedlichen Krebserkrankungen mit Fokus auf: Vorsorge, Früherkennung, moderne Therapien & Selbsthilfeangebote für Betroffene und Angehörige. So kommen, wenn möglich, im zweiten Teil der jeweiligen Informationsvorträge Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfe zu Wort.

Sie sind herzlich dazu eingeladen, offene Fragen zu stellen und mit den jeweiligen Vortragenden vor, während und nach den Informationsvorträgen in Kontakt zu treten.

Details und die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem angefügten Flyer des UTS.

Besuchen Sie auch die Internetseite des Universitätsmedizinischen Zentrums für Tumorerkrankungen des Saarlandes: www.uks.eu/uts

Filmabend in der KISS

Am 10. Januar 2025 fand in der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland ein Filmabend statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde der Film Expedition Depression präsentiert, der fünf junge Erwachsene auf einem Roadtrip durch Deutschland begleitet, um die Hintergründe ihrer Depression zu erkunden.

Im Anschluss an die Filmvorführung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in einer Gesprächsrunde auszutauschen. Die Gesprächsrunde wurde von Herrn Peter Brill moderiert, der diese mit einer kurzen Meditation einleitete, um nach dem Film noch einmal zur Ruhe zu kommen. Es folgte ein anregender Austausch über den Film sowie über das Thema Selbsthilfe im Allgemeinen.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die an diesem Abend teilgenommen haben. Wir freuen uns sehr, dass wir so viele Teilnehmende begrüßen durften.

Ein besonderer Dank gilt Herrn Peter Brill, der die Veranstaltung tatkräftig unterstützt und bereichert hat.

DRK bietet Gesprächskreise und Kurse für Angehörige von demenzkranken Menschen kostenfrei an

In Kooperation mit der Knappschaft bietet der DRK-Landesverband Saarland Kurse für Angehörige von demenzkranken Menschen an. Inhalt des Kurses sind Medizinische Aspekte, Pflegeversicherung, Betreuungsrecht, Umgang sowie Entlastung.

Der Kurs „Pflege und Beratung demenzkranker Menschen“ hilft Angehörigen mit den hohen Belastungen, welche die Betreuung von Menschen mit Demenz mit sich bringen, besser in der häuslichen Pflege und Betreuungssituation zurechtzukommen.

Der Kurs findet an zehn Abenden, jeweils von 18.00 – 20.00 Uhr, in der Regel zweimal die Woche statt.

Zielgruppe: Angehörige von Menschen mit Demenz, Interessierte

Keine Voraussetzungen zur Teilnahme erforderlich

Teilnahmegebühren: Gebührenfrei

Die Kurse finden an verschiedenen Orten im Saarland statt, genaue Informationen und Termine erfahren Sie auf der Internetseite das DRK: Pflege und Betreuung demenzkranker Menschen – DRK-LV Saarland e.V.

Sie können auch Frau Maier kontaktieren: Tel.: 0681 5004-255, Mail: maierk@drk.saarland

Zudem gibt es verschiedene Gesprächskreise für Angehörige von demenzkranken Menschen.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte folgender Übersicht:

Soziale Phobie – Wenn das Miteinander zur Qual wird

Schüchtern = soziale Phobie? Nein!

Schüchternheit ist eine weitverbreitete und normale Charaktereigenschaft, die von selbst verschwindet, wenn man öfter mit denselben Personen in Kontakt tritt. Wenn man nur im absoluten Notfall mit fremden Personen spricht, ist dies Ausdruck einer starken Schüchternheit. Bei einer Sozialphobie ist die Angst allerdings so groß, dass soziale Kontakte gänzlich gemieden werden oder nur unter großen Ängsten bzw. mit Hilfsmitteln wie Medikamenten durchgestanden werden können. In der Sozialphobie leiden Menschen stark unter den Auswirkungen der Erkrankung und büßen eine große Menge Lebensqualität ein.

Du bist nicht allein!

Die Soziale Phobie oder auch Soziale Angststörung genannt tritt weit aus häufiger auf als noch vor ein paar Jahren von der Wissenschaft angenommen. Ca 7-13% der Bevölkerung bekommen einmal in Ihrem Leben diese Diagnose, es ist also davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch höher ist, denn nicht jeder geht damit zum Arzt. Viele Isolieren sich Zuhause. Außerdem ist das Leben mit einer Sozialphobie sehr viel eingeschränkter als man es sich von außen vorstellen kann. So haben Menschen mit sozialen Angststörungen weniger Freundschaften, sind häufiger Partnerlos, sie haben oft ein geringeres Einkommen, landen öfter in anderen psychischen Erkrankungen wie Sucht oder Depression usw.

Wer ist betroffen?

Die Erkrankung tritt in allen Altersstufen und sozialen Kreisen auf. Gerade in der Corona Zeit, in der man Sozialkontakte meiden sollte, haben sich viele Sozialphobien entwickelt. Das stetige Vermeiden der Interaktion, ließ uns verlernen, wie wir in einem Miteinander funktionieren können ohne davon Schaden zu tragen oder uns selbst unter zu hohen Druck zu setzen. Menschen, die bis dahin eventuell nur einen kleinen Kern einer sozialen Phobie in sich trugen, kamen mit einer ausgewachsenen Angststörung aus der Corona Zeit heraus. Doch wie soll es nun weiter gehen? Alleine findet man nur sehr schwer den Mut, die eigenen Ängste hinten anzustellen und zu überwinden.

Ursachen

Eine einzelne Ursache für die Entwicklung von sozialen Ängsten gibt es nicht. Vielmehr treffen dabei mehrere Umstände aufeinander, die zur Entstehung einer sozialen Phobie beitragen, diese aber nicht automatisch bedingen.

Veranlagung

Untersuchungen zeigen, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Menschen mit dieser Anlage zeigen in sozialen Situationen eine Art „natürliche Zurückhaltung oder Hemmung“, um besser vom Umfeld oder einer Gruppe aufgenommen zu werden. Kinder von sozialphobischen Elternteilen haben ein erhöhtes Risiko, in sozialen Situationen Angst zu erleben.

Welche Rolle spielt meine Persönlichkeit?

Betroffene sind häufig von frühester Kindheit an eher gehemmt und schüchtern. Dieser Teil ihrer Persönlichkeit zeigt sich gerade in neuen Situationen oder beim Kontakt mit fremden Menschen. Sie vermeiden soziale Aktivitäten oder intensive Kontakte, auch aus Furcht vor Ablehnung oder Kritik.

Erziehung

Kinder, die von ihren Eltern ständig kritisiert werden, wenig Liebe bekommen oder das Gefühl erfahren, dass sie stören, können ein geringeres Selbstwertgefühl entwickeln. Dies kann zu einer Verunsicherung führen und in der Folge auch auf andere Lebensbereiche übertragen werden. Kinder von überfürsorglichen Eltern hingegen lernen unter Umständen nicht, mit negativen Erfahrungen und Fehlern umzugehen. Eltern, die eher wenige soziale Kontakte haben und einen sehr hohen Wert auf die Meinung Außenstehender legen, können ein weiterer Faktor sein.

Lern- und Lebenserfahrungen

Oft spielen auch einschneidende oder sozial belastende Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend eine Rolle. Zum Beispiel, wenn Kinder gehänselt, abgelehnt oder ausgelacht wurden. Auch das Gefühl, in der Schule etwas Falsches gesagt zu haben, kann zu starker Verunsicherung, Selbstzweifeln und somit zu Ängsten führen. Scheidung, Familienkonflikte oder die psychische Erkrankung eines Elternteiles sind ebenfalls Negativerfahrungen, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen können.

​​​​​​​Kinder, die zum Beispiel jahrelang wegen ihres Äußeren gehänselt wurden, können sich später auch als Erwachsene minderwertig fühlen und im Kontakt mit anderen Menschen  Angst erleben. Bei einem Migrationshintergrund können sich die Vorurteile der Erwachsenen auch auf die Kinder übertragen. Die Betroffenen befürchten, sie könnten angefeindet, gehänselt, als minderwertig betrachtet und ausgeschlossen werden und/oder es könnte sich ein Gefühl der Ausgrenzung einstellen.

Was sind die Symptome und Schwierigkeiten?

Charakteristisch ist eine ausgeprägte und langanhaltende Angst vor Situationen, in denen eine Konfrontation mit unbekannten Menschen oder eine Leistungsbeurteilung durch andere stattfinden könnte. Diese Angst gibt den Betroffenen teilweise das Gefühl, dass sie sich in Lebensgefahr befinden. Sie vermeiden häufig zwischenmenschliche Kontakte, weil sie Angst haben, sich zu blamieren oder abgewiesen zu werden. Small Talk ist Ihnen genauso ein Gräuel wie Restaurantbesuche, denn sie befürchten, negativ beurteilt oder beobachtet zu werden. Andere sozial ängstliche Menschen scheuen sich davor, in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken oder zu schreiben, weil sie dabei zittern könnten. Manche wenden sich beispielsweise beim Trinken von den anderen ab und ziehen dadurch erst recht die Blicke auf sich. Häufig vermeiden die Betroffenen auch Telefonate mit Ämtern, den Umtausch von Waren oder das Einholen von Informationen bei Unbekannten, zum Beispiel die Frage nach dem richtigen Weg.

Die Sozialphobie kann sich oft schon in der Pubertät entwickeln, so zeigen Menschen mit einer Sozialphobie häufiger Schulangst und entwickeln aufgrund dieser Angst oft andere Erkrankungen wie Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden oder ähnliches. Unser Unterbewusstsein ist so stark, dass es glaubt es hilft uns, indem wir dieser Angst Situation entgehen. Es ruft Symptome hervor, die uns einen Ausweg oder einen Grund geben, uns sozialen Kontakten fern zu halten. Dies ist dann keine Heuchelei oder Lüge, ganz im Gegenteil – Es ist eine psychosomatische Folge der Angst, die Ihnen das Leben so schwer macht. Der Körper fühlt sich ganz genau so an, wie wenn er tatsächlich erkrankt wäre.

Warnsignale (wenn diese über längere Zeit anhalten)

  • Angst vor prüfender Betrachtung von anderen Menschen
  • Angst, in der Öffentlichkeit zu essen
  • Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen
  • Angst, fremde Personen anzusprechen
  • Angst, zu telefonieren
  • Angst vor Autoritätspersonen
  • Angst, andere um Hilfe zu bitten
  • Angst, vor anderen zu schreiben
  • Angst, etwas vorzulesen
  • Vermeiden von Blickkontakten, Erröten
  • Zittern, Herzrasen, Hyperventilation
  • Durchfall, Erbrechen, Übelkeit
  • vermehrter Harndrang
  • Blackout
  • niedriges Selbstwertgefühl, Angst vor Kritik, Schamgefühle
  • ausgeprägtes Vermeidungsverhalten, soziale Isolation
  • Panikattacken

Wann sollte ich mir Hilfe holen?

Bei sozialen Ängsten ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, wann professionelle Hilfe notwendig wird. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Befürchtungen Sie im Alltag stark einschränken, ist das ein Hinweis darauf, dass Sie Unterstützung suchen sollten. Die ausgeprägte Angst vor Aufmerksamkeit und Leistungssituationen, bei denen Sie sich blamieren könnten, besteht länger als sechs Monate. Die Konfrontation mit einer Situation, in der Sie in der Öffentlichkeit stehen oder in der eine Leistung gefordert wird, löst bei Ihnen eine Angstreaktion oder Panikattacke aus.

Häufig erleben Betroffene unangenehme körperliche Symptome wie Herzklopfen oder Zittern in sozialen Situationen, was die Angst verstärkt und zu einem Teufelskreis führen kann. Ihre soziale Phobie bringt eine deutliche Einschränkung Ihrer Lebensqualität mit sich. Es ist normal, sich in bestimmten Momenten unwohl zu fühlen, doch wenn diese Ängste regelmäßig auftreten und Sie daran hindern, am Leben teilzuhaben, sollten Sie bei einem Arzt vorstellig werden.

Der Gang in eine Klinik oder zu einem Psychotherapeuten kann der erste Schritt sein, um die soziale Phobie zu verstehen und gezielt anzugehen. Hierbei wird nicht nur die Angst selbst behandelt, sondern auch an den zugrunde liegenden Gedankenmustern gearbeitet. Zögern Sie nicht, diesen Schritt zu wagen – es gibt Wege aus der Isolation und Möglichkeiten, Ihr Leben wieder Selbstbestimmt zu gestalten.

Wieso bleiben so viele unbehandelt?

Personen mit sozialen Angststörungen versuchen, ihre Symptome zu verbergen, leiden oft „in Stille“ und warten lange, bis sie eine Psychotherapie aufsuchen, wenn sie sich dazu überhaupt durchringen können. Ohne Therapie verläuft die soziale Angststörung meist chronisch und verstärkt sich mit der Zeit. Die Angststörung kann aufgrund des teilweise sehr ausgeprägten Vermeidungsverhaltens zu Einsamkeit und sozialer Isolation führen. Mögliche Folgeprobleme sind weitere Angsterkrankungen, Substanzmissbrauch und Depressionen.

Welche Formen gibt es?

Soziale Ängste können auf bestimmte Situationen beschränkt sein oder alle sozialen Situationen betreffen. Zu den sozialen Ängsten zählen auch Prüfungsängste oder die Angst, zu erröten.

Die sogenannte „generalisierte Form“ der Sozialen Phobie bezieht sich auf Menschen, die in vielen verschiedenen sozialen Situationen Angst haben. Sie kommt häufiger vor als die „nicht generalisierte Form“ (Angst in spezifischen Situationen, z. B. Redeangst). Die generalisierte Form der Sozialen Phobie kann auch schon in jüngeren Jahren auftreten.

Wichtig ist hierbei immer, dass es sich nicht um ein einmalig auftretendes Ereignis handelt, sondern dass die Angst für längere Zeit bestehen bleibt bzw. immer wieder auftritt, sobald man entsprechenden Situationen ausgesetzt ist.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Einzeltherapie

Psychotherapie, vor allem die kognitive Verhaltenstherapie, ist am besten geeignet, um eine soziale Phobie zu behandeln. Besonders Erfolg versprechend ist sie, wenn Sie und Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut ein vertrauensvolles Arbeitsbündnis haben und gemeinsam ein individuelles Erklärungsmodell für Ihre sozialen Ängste erarbeiten. Dabei beleuchten sie gemeinsam vor allem die lebensgeschichtlichen Ursachen Ihrer Phobie, zum Beispiel besondere Merkmale Ihrer Person oder fest verankerte Grundannahmen („Glaubenssätze“).

​Mögliche Glaubenssätze:

  • Sie haben die Überzeugung, dass Ihre Umwelt Sie kritisch betrachtet und daher die Möglichkeit einer negativen Beurteilung besteht.
  • Sie schätzen Ihre sozialen Kompetenzen schlechter ein als andere Menschen.
  • Sie sind sehr stark mit Ihren Gedanken, Bewertungen und Körperreaktionen, während sozialer Interaktion beschäftigt.
  • Sie befürchten stets, dass Sie sich blamieren könnten.
  • Auf Basis des Erklärungsmodells erfolgt dann auch Ihre Behandlung, die Sie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten oder Ihrer Therapeutin, genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Spezialisierte Gruppentherapie

In vielen Kliniken, die auf Angststörungen spezialisiert sind, wird eine Gruppentherapie speziell für Soziale Phobie angeboten. Dabei erlernen Sie Methoden und Strategien zur Bewältigung beziehungsweise Verminderung Ihrer sozialen Ängste. Gerade für Menschen mit sozialen Phobien eignet sich die Behandlung in einer spezialisierten Gruppe, weil sie dort von Anfang an mit ihren größten Ängsten konfrontiert werden und in einem Umfeld üben können, welches Ihre Ängste teilt. Das mag am Anfang schwer sein und viel Mut erfordern, aber ermöglicht auch neue wichtige Erfahrungen, viel mehr zu schaffen als bisher angenommen. Umgeben von Gleichgesinnten entsteht ein wichtiges Gefühl von Verbundenheit, das dem Gefühl der Isolation („ich bin allein mit meinen Ängsten, körperlichen Symptomen und schwierigen Gedanken“) entgegenwirkt. Neben den vielen Expositionen in der Gruppe kann auch ein gemeinsamer Expositionstag durchgeführt werden. Dieser wird jedoch erst nach Absprache zwischen Ihnen und Ihrem Therapeuten und auch erst wenn Sie selbst sich stabil genug dafür fühlen absolviert. Dabei fahren Betroffene in therapeutischer Begleitung in eine nahegelegene Stadt, in der sie sich angstbesetzten Situationen (z. B. fremde Menschen ansprechen, Beratungsgespräche, Essen im Restaurant, Telefonate usw.) stellen und auch außerhalb des Klinikumfeldes wesentliche neue Erfahrungen sammeln. Dieser Expositionstag wird häufig als sehr hilfreich bewertet. Ein wohlwollender Umgang mit eigenen oft selbstkritischen Anteilen unterstützt die Gruppentherapie. Außerdem diskutieren und verändern Sie gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ungünstige Leitsätze, wie zum Beispiel „Ich darf keine Schwäche zeigen!“ oder „Ich versage immer!“.

Zusätzliche Therapien

Neben der Einzel- und der Gruppentherapie gibt es ein breites Angebot zusätzlicher Therapien für die vielfältigen Probleme, die mit einer sozialen Phobie einhergehen. Dazu gehören unter anderem:

  • Gruppentraining „Soziale Kompetenz“
  • Entspannungstraining
  • Achtsamkeitstraining
  • sport- und bewegungstherapeutische Angebote
  • Gestaltungstherapie
  • Biofeedback
  • Neurofeedback
  • Depressionsbewältigungsgruppen
  • Soziale Phobie – Behandlung: Expositionen als zentrales Element

Bei den sogenannten Expositionen setzen Sie sich bewusst mit Ihren angstauslösenden Reizen auseinander: Zunächst erstellen Sie eine Rangliste mit Situationen, die Sie am meisten ängstigen. Begleitet durch Ihre Therapeutin beziehungsweise Ihren Therapeuten üben Sie anschließend, wie Sie diese Situationen bewältigen können. Eine mögliche Expositionssituation ist das gemeinsame Essen und Trinken im Speisesaal. Sie können dabei die Erfahrung machen, dass Ihre schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten und Sie die Situation „ohne Aufsehen“ bewältigen können.

Warum es wichtig ist Unterstützung anzubieten?

Menschen mit einer sozialen Phobie oder anderen Angststörungen, benötigen dringend Unterstützung. Nehmen sie es nicht persönlich, wenn sie zunächst mehrfach auf Ablehnung stoßen. Dies ist der Erkrankung geschuldet.  Dennoch kann es eine große Hilfe sein, wenn sie nicht aufgeben, ihre Hilfe anzubieten. Beispielsweise bei der Suche eines Therapieplatzes und bei dem benötigten Anruf, um einen Termin beim Therapeuten auszumachen.

Genau diese Interaktionen machen Menschen mit Sozialphobie angst. Unterstützen Sie diese und lassen Sie sich nicht von der Praxis abwimmeln, weil der Betroffene selbst zum Hörer greifen soll. Dies ist leider in vielen Praxen verbreitet, wartet man jedoch auf den Moment, dass ein Mensch mit schwerer Sozialphobie persönlich anruft, beißt sich die Katze selber in den Schwanz – das funktioniert bei weitem nicht immer.

Unter folgendem Link: https://youtu.be/EpL4oRXP6Pg  finden Sie ein Video zum Thema Sozialphobie.

Welche Unterstützung ist noch möglich?

  • Freunde und Bekannte
  • Soziale Hilfsangebote wie z.B. eine Soziotherapie
  • Selbsthilfegruppen

1 2 3 6